Johann Baptist Schwickerath d.Ä.
(*30.05.1800 Kyllburg –
29.05.1876 Schönecken, Kaufmann, Politiker)
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"Johann Baptist Schwickerath war Kaufmann in Schönecken (Kreis Prüm). Er war 1848 Mitglied der preußischen
Nationalversammlung für den Wahlkreis Prüm und 1849 Mitglied des preußischen Abgeordneten-Hauses, ferner 1851-1852 stellvertr. Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages für den Wahlkreis
Trier. - Heirat: 1820 mit Margaretha, geb. Gores aus Wetteldorf.“
[Daten übernommen aus: Heinz Monz, in: Monz, Heinz (Hrsg.): Trierer Biographisches Lexikon.
- Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 2000. - ISBN 3-88476-400-4]

Aus dem Stadtarchiv Bitburg
9.4.2014 |
Die Bitburger waren 1849 mit dem Abgeordneten Schwickerath unzufrieden
„Der Schönecker Kaufmann Johann Baptist Schwickerath (* 1803) war 1848 vom Eifelwahlkreis -
neben dem Bitburger Augustin Messerich - als Abgeordneter in die 2. Kammer nach Berlin gewählt
worden. Im Jahre 1849, als die Begeisterung der Revolution verebbte und als die Monarchie wieder
erstarkte, luden die Bitburger ihren Frust auch gegenüber dem Schönecker ab, der beispielsweise
davor gewarnt hatte, die Aufrufe zur Steuerverweigerung zu befolgen. Die
Bitburger sandten ihm einen langen Brief, in dem sie ihm heftige Vorwürfe machten: Sie schrieben: „Wir haben durch unleugbare Tatsachen die Überzeugung gewonnen, dass Sie nicht die Gesinnung ihres Wahlkreises vertreten“. „Verrat an der Partei!“ und „unverantwortliche Nachlässigkeit“ hätten dazu geführt, dass man kein Vertrauen mehr zu ihm habe. Er müsse sich zur „Parthei der entschiedenen Linken“ bekennen und dürfe sich nicht der „vermittelnden Linken“ anschließen. Außerdem habe er bei einigen
Abstimmungen durch Abwesenheit geglänzt. Der Brief endet mit dem Satz: „Wir fordern Sie daher
auf, Ihr Mandat als solches unverzüglich niederzulegen!“ Das Schreiben wurde u.a. unterschrieben
von Landrat Thilmany, Dechant Weber, dem ehemaligen Bürgermeister Well und zahlreichen Bitburgern.
Zufrieden war man hingegen in Bitburg mit dem eigenen Mitbürger Augustin Messerich, der
sich entschieden demokratischer in Berlin gezeigt hatte.
Schwickerath wurde zwar noch 1851/52 als Stellvertreter in den Preußischen Provinziallandtag
gewählt, zog sich aber danach aus der Politik weitgehend zurück. Er starb 1876 in Schönecken.“
Urkunden/Fotos und Quellen:
Vielen Dank an Hans-Joachim Schwickerath für die freundliche Überlassung.

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