Bärwurz - (Meum athamanticum)
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Bärwurz vor der Blüte im Mai Bei Bärwurz handelt es sich um ein Doldengewächs mit dillähnlichen Blättern.
Der Volksmund nennt die Pflanze auch "Mutterwurz" oder "wilden Fenchel".

Blüte: von Mai bis August.
40 bis 60 cm hohe, weiße Doldenblüten auf  kräftigen Stängeln.

Wild wächst der Bärwurz etwa ab 350 Metern über NN. Auf durchlässigem, feuchten Boden ist diese Art leicht kultivierbar, sie entwickelt sich dann sehr gut.

Bärwurz auf Eifeler Art (Verwendung der Wurzeln und Blätter)
In der Eifel (Prüm - Schwarzer Mann - Mooshaus) werden die gereinigten Wurzeln des Bärwurzes auf ein Korndestillat aufgesetzt, welches nach 6 Wochen Reifezeit bei allerlei Magen- aber insbesondere bei Menstruationsbeschwerden Wunder bewirken soll.  Der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig.
Aus den Blättern und Blüten kann man ein leckeres Likörchen herstellen. In der Kalkmulde konnten wir bis heute diese Pflanze noch nicht in der Natur entdecken (hiesiger Standort: Schwarzer Mann und Umgebung).
Bärwurz im Mittelalter
Nach Tabernaemontanus hatte der Bärwurz viele Heilkräfte:
Beerwurtzwasser getruncken/ eröffnet die Verstopffung der Leber/ der Nieren/ Harngäng/ und der Blasen/ vertreibet die Geelsucht/ Wassersucht/ den schmertzen der Därm und der Mutter/führet auss den Stein/ treibet den/ vertreibt die Harnwinde/ und das tröpfflingen harnen. (New Kreuterbuch 1588)

Tröstlich ist auch, dass dass Rindvieh jsset daz Kraut von der Beerwurtz fast gern/ unnd bekommen die Kühe viel Milch davon/ darauss treffentliche gute Käss im Schwarzwald unnd andersswo gemacht werden.

Bärwurz wird in der heutigen Pflanzenheilkunde nicht mehr erwähnt.

Bärwurz und Küche
Auch in den modernen Kochbüchern wird der Bärwurz nicht mehr erwähnt, leider ist er in Vergessenheit geraten.

Der subtil-aromatische Duft erinnert an Liebstöckel, Dill oder Fenchel, werden die Bätter zwischen den Fingern zerrieben. Bärwurz ist vielfältig in der Küche zu verwenden: zu Kräuterquark und Kräuterbutter, Suppen, Soßen und  Eierspeisen, um nur die Wichtigsten zu erwähnen.

Da sich die Blätter zum Trocknen nicht eignen, sollten sie nur frisch verwendet werden.
Von einer Verwendung der Wurzeln in der Küche ist abzuraten!