Geschichte der Burgruine Schönecken
Culturhistorische Bemerkungen.
Mitteilungen über die Burg Schönecken von Direktor Dr. Adolf Donke
Lintz Verlag Trier 1892
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Zu der Herrschaft Schönecken nach einem alten noch vorhandenen Schöffenweistum folgende Güter, Besitzung und Berechtigungen:
1. Meiereien 14.
Wetteldorf, Plütscheid, Pronsfeld, Niederprüm, Rommersheim, Mehlem, Langenfeld, Hermespand, Weinsheim, Wallersheim, Kopp, Birresborn, Mürlenbach.
2. Höfe:
Urmauel (in der Grafschaft Neuerburg), Geiesrad, Masthorn, Irsfeld.
3. Mühlen:
Mühle zu Schönecken, im Thal, Thut 8 Malter Korn und gibt zu Christtag einen guten Brühling. Mühle zu Lasel, (rechts der Nims) thut 2 Malter Korn, Mühle zu Hollnich, welche an Schönecken und zu Hartelstein je 2 Malter Korn und 2 Gulden Geldes thut.
4. Gärten:
Der beyen (Bienen) Garten vor der Pforte; ein Garten an der Thalmühle bei der Brauhausbrücke; einer auf Burah und ein neuer jenseits der Burbach.
5. Länderereien in den Fluren von Schönecken:
Auf dem Hals, auf der Fläche, wo der Weg über den Hals abgeht. nahe dem Petersbüchelschen; am Wege nach Ischt.
6. Büsche:
Der Forst, Der Reinsbüsch h. der Schalkenbusch. Der Ichterberg Der Berg Meer. Die beiden letztgenannten Höhen sind jetzt vielfach entwaldet. Die übrigen sind jetzt königliche Forste.
7. Meiereien und Höfe.
Hatten jährlich zu liefern: 50 Weidhämmel, 7 Meiereischweine und 4 Brühlinge, 3 weitere Brühlinge waren noch gegen Barzahlung zu liefern. Jedes Haus, dem Rauch entsteigt muss ein Huhn geben, Winterholz fahren und Baufuhren thun. Aus den großen Mühlesteinbrüchen bei Birresborn (Im Fischbachtal) gehörte jeder dritte Stein der Herrschaft Schönecken (und ausserdem war an die Abtei Prüm ein kleiner Betrag zu entrichten). Für die Hafer (Frühjahrssaat) mussten 26 für die Brache 21 und zur Herbstsaat 21 Pflüge gestellt werden, zu Ostern 1400 Eier von der Meierei Weinsheim noch 250 Stück geliefert werden. Alle Leute die Hand- und Spanndienst für die Burg Schönecken leisteten wurden verpflegt. Die Hausarbeiter (Mäher, Macher, Einfahrerer) erhielten morgens nach 1-2 stündiger Arbeit 1 Pf. Brot und ein Stück Käse, zu Mitag und Abend gab man ihnen Brei, Suppe und Milch, dazu ein Stück Speck oder Fleisch (an Festtagen stattdessen Kuchen) Brot genug und einen ziemlichen Pot Bier. Die Fröhner, welche brachen und säten erhielten morgens 1 Pfund Brot, mittags Suppe, Fleisch, Brei und Milch, sowie ein Pot Bier, abends aber gar nichts.
   

Foto: Hans Rosch (Winter 1957)

Foto: Robert Geister (Mai 2008)

Foto: Hans Rosch (Winter 1957)

Foto: Robert Geister (Mai 2008)

Dr. Dronke bemerkt dass die meisten Daten von der Burg von Aufzeichnungen von dem am 2. Sept. 1890 verstorbenen Arztes Dr. A.W. Meyer stammen.  Dem Sohne von Meyer, prakt. Arzt in Hillesheim spricht Dronke für die Überlassung der Aufzeichnungen herzlichen Dank aus.
Der Sorgfalt dieses prakt. Arztes Meyer in Hillesheim, der aus Schönecken stammte, ist es zu danken, dass die Aufzeichnungen des Rentmeisters Wellenstein aus den Jahren 1839-43 am Kirchberg, Nähe Hertaquelle, wieder nach Schönecken zurückgekommen sind. Seine Gattin war so liebenswürdig und hat sie dem Verfasser übergeben.