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Die Vorbereitungen der
Eierlage 2003 sind in vollem Gange |
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öfters
Neckereien und Streitigkeiten ihrer Läufer wegen, da jeder den schnellfüßigsten haben
wollte. Dieses führte dann meistens zu Wetten, in Folge deren die Tüchtigkeit der
Läufer erprobt wurde. Dieses Wettlaufen wurde so allmählich zu einer Belustigung für
die Junker und das Volk und fand dann regelmäßig an bestimmten Tagen und meistens zu
Ostern statt. Zu diesem Zwecke wurde die Entfernung von Schönecken bis Niederhersdorf,
dem ungefähr dreiviertel Stunde entfernten Dorfe, ausgemessen und die dortige Kirchtüre
als Ziel bezeichnet. |
Je nachdem nun die Witterung
günstig war, wurden 100 bis 110 Eier in den oberen Straßen Schöneckens auf den Boden
gelegt, und zwar jedes Ei eine Elle von dem anderen entfernt.Die beiden Läufer erschienen
hierauf in ihrem Anzug, nur mit einem kleinen Abzeichen an der Mütze versehen und
zugleich die 14 Junker,sämtliche Bewohner der Burg, des Ortes und der nächsten Umgebung.
Die Läufer zählten nun unter Aufsicht der Junker und der Ortspolizei die hingelegten
Eier und nachdem jedem durch das Los seine Aufgabe zugewiesen worden, gaben sie sich Kuß
und Handschlag, worauf das Laufen und Raffen begann. |
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Die Nerven liegen blank -
kurz vor dem Start! Läufer Markus Moritz und Raffer Erwin Lenz |
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Raffer Erwin Lenz kurz
nach Start der Eierlage 2003 |
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Der Raffer
mußte die Eier, eins nach dem anderen, in dem am Ende der Eierlinie aufgestellten Korb
tragen, der Läufer aber inzwischen nach Hersdorf laufen und auf die Kirchtüre daselbst
ein großes Kreuz mit Kreide machen, wodurch er sein wirkliches Dagewesensein zu beweisen
hatte. Waren sämtliche Eier aufgerafft, bevor der Läufer zurückgekehrt war,so wurde der
Läufer von der Musik und dem lauten Jubel des Volkes empfangen und so zu dem Raffer
hingeführt. |
Bei ihrer Zusammenkunft gaben
sich wieder beide Kuß und Handschlag und erhielten, sowohl der Raffer als der Läufer,
von den Anwesenden einTrinkgeld. Die Junker, der Läufer und Raffer und die Burgbewohner
zogen nun auf die Burg, wo bereits Vorkehrungen zu einem Balle getroffen waren und die
Wette verzehrt wurde.Nachdem nun die Ritter- und Junkerherrschaft in den Wogen der Zeit
untergegangen war, wurde diese Festlichkeit zu einem allgemeinen Volksfest, welches die
Bürger des Ortes jährlich einmal, und zwar am Ostermontag feiern. |
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Blick in das Geschehen |
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Gewonnen - Der Sieger der
Eierlage 2003 heißt Ewin Lenz! |
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Später übernahm die
Sodalität des Fleckens im Verein mit den Bürgern und noch später die Sodalität in
Gemeinschaft mit den Jungfrauen des Fleckens die Verwaltung dieses Festes. Die Jungfrauen
erkoren sich junge Männer und die Sodalität erkor sich ebenfalls solche und dann wurde
gegenseitig gewettet. Am Abend aber fand ein Ball und der Verzehr der Wette statt.So hat
sich dieses Volksfest auf unsere Zeit erhalten und findet alljährlich bei günstiger
Witterung am Ostermontag, bei ungünstiger Witterung aber am Pfingstmontag statt. |
Von der
Junggesellensodalität geht noch immer das Fest aus und ihre Mitglieder sind Leiter und
Ordner desselben. Diese treten 8 Tage vorher, auf Palmsonntag, zusammen, um sich über die
vorher zu treffenden Anstalten zu beraten und das Nötige zu veranlassen. Sobald das
geschehen ist, werden zwei junge Leute, die sich entweder freiwillig dazu erboten haben,
oder durch Wahl dazu bestimmt werden, der eine als Raffer, der andere als Läufer,
angenommen. Die Festlichkeiten nehmen an einem vorerwähnten Tage, gleich nach Beendigung
des nachmittägigen Gottesdienstes ihren Anfang. |
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Der zweite Sieger,
Läufer Markus Moritz, kommt ins Ziel |
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Das "Bruderpaar
2003" kurz vor der Siegerehrung |
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Zu diesem Zwecke versammelt
sich die Festgesellschaft in dem Vereinslokal der Sodalität bis zur bestimmten Zeit; als
dann erstsetzt sich der Zug in Bewegung. An der Spitze die flatternden Fahnen, die Musik
und hierauf die beiden Helden des Tages in weißen mit roten Schnüren verbrämten
Anzügen, hübsch Arm in Arm, dann die übrigen Mitglieder der Festgesellschaft, alle in
festlicher Kleidung. So ziehen sie der Stelle zu, wo der Kampf anheben soll. Mittlerweile
werden 104 Eier in gerader Linie, jedes einen Schritt von dem anderen entfernt,auf die
Erde hingelegt. |
Sobald der Zug hier
angelangt, pflanzen sich auf das Kommando des Zugführers die Mitglieder der Gesellschaft
als Schutzmannschaft in langer Linie entlang der hingelegten Eier auf und nachdem die Zahl
und die Entfernung der hingelegten Eier durch Raffer und Läufer für richtig befunden
worden ist, wird durch einen Böllerschuß und Tusch der Musik das Signal zum Beginn des
Wettkampfes gegeben.Die beiden Kämpfer trennen sich unter Kuß und Handschlag und das
Laufen und Einraffen beginnt unter lautem Jubel der Volksmenge. Der Raffer hat die 104
Eier, eines nach dem anderen in den an einem Ende der Eierlinie befindlichen Korb zu
tragen. |
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Das Bruderpaar 1978
Arenth-Ullrich,
hier zum 25-jährigen Jubiläum mit Hauptmann Reichertz |
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Er darf nie mehr als ein
Ei nehmen, dabei steht es ihm aber frei, anzufangen und die Eier aufzunehmen, wo es ihm
beliebt. Es darf aber kein Ei zerbrochen werden. Störungen in der Umgebung des Raffers
sind streng untersagt. Inzwischen hat nun der Läufer, da der Weg zu der früher zu diesem
Zweck bestimmt gewesenen Station Hersdorf zu schlecht ist, nach dem eine starke halbe
Stunde weit entfernten, auf einer ziemlich bedeutenden Anhöhe liegenden Dorfe Seiwerath
zu laufen und von dem dortigen Barriere-Empfänger eine Bescheinigung in Empfang zu
nehmen, um damit bei seiner Rückkehr sein wirkliches Dagewesensein zu beweisen. Sein
Rücklauf, sobald er auf einer Höhe, Kemel" genannt, dem neugierig harrenden
Volke wieder sichtbar, wird durch Böllerschüsse und Musik angekündigt. Ist der Läufer
zurückgekehrt ehe sämtliche Eier aufgerafft und in den Korb gebracht sind, wo wird er
als Sieger unter dem Donner der Böller, einem Tusch der Musik und einem dreimaligen Hoch
empfangen und zu dem Raffer hingeführt. Gewinnt aber der Raffer, so wird er auf dieselbe
Weise dem Läufer entgegengeführt. Bei ihrer Zusammenkunft geben sie sich wieder Kuß und
Handschlag und dem Sieger wird ein Blumensträußchen an die Brust befestigt. Die ganze
Festgesellschaft setzt sich nun in militärischer Ordnung in Bewegung und zieht nach dem
Ballokal, wo sogleich Musik und Tanz beginnen und damit wird das Fest geschlossen. |
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