Die Geschichte Schöneckens

1742 Einwohner, 400-550mr über NN, Luftkurort,
Gemarkungsfläche 13,35 km².
Der Markt- und Burgflecken Schönecken ist schon vom Mittelalter her durch Handwerk und Brauchtum geprägt.  Holz- und metallverarbeitende Betriebe sind nach wie vor die wichtigsten Arbeitgeber und im Flecken gibt es etwa 250 Arbeitsplätze. Für eine Vollbeschäftigung würde das noch nicht ausreichen, aber durch eine insgesamt gute Infrastruktur innerhalb der Verbandsgemeinde Prüm sind die Arbeitslosenzahlen in der Region sehr niedrig.
Der mittelalterliche Brauch der "Eierlage" ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und der wohl älteste Osterbrauch Westeuropas, ein echter Publikumsmagnet und die bedeutendste Veranstaltung in Schönecken.

Wappen der Gemeinde Schönecken

Nach alter Tradition wird der Brauch stets am Ostermontag  von der Junggesellensodalität (Zalditschen) ausgerichtet. Dies wird an anderen Stellen dieses Netzes ausführlich beschrieben.
In nördlicher und westlicher Richtung grenzt die "Schönecker Schweiz" an den Ort, das größte Naturschutzgebiet im Kreis Bitburg-Prüm. 
Hier befinden sich u.a. seltene Orchideenarten und romantische Wanderwege, mehr darüber ebenfalls an anderer Stelle dieses Netzes.Schönecken hat heute eine gut funktionierende und leistungsstarke Gastronomie und eine ausgeprägte Kneipenkultur.
Darüber hinaus hat sich der Ort durch die Aktivitäten und Verdienste des Kulturkreises "Altes Amt" weit über die Region hinaus einen guten Namen gemacht. Durch ständige Angebote an hochinteressanten Kunstausstellungen, hat sich Schönecken zu einem der Kulturzentren innerhalb des Kreisgebietes entwickelt.
Ein Besuch unseres "schönen Eckens" lohnt zu jeder Jahreszeit!
Blick von der Von-Hersel-Straße auf die Burgruine

Die Bevölkerung Schöneckens ist von jeher überwiegend katholisch. 1960 wurden die Orte Schönecken und Wetteldorf zu Schönecken-Wetteldorf zusammengeführt, heute wird der Ort nur noch Schönecken genannt. Schönecken besaß bis 1971 eine eigene Bürgermeisterei (vergleichbar mit einer heutigen Verbandsgemeinde), die bei der Verwaltungsreform aufgelöst wurde.

Schönecken kommt in früheren Zeiten unter dem Namen Sconeke und Bellacosta vor.  Es wird für das palatium regium Scolinare gehalten, in welchem König Lothar I. im Jahre 855 eine Urkunde ausstellte.  Da König Lothar im Kloster zu Prüm gestorben und in Prüm begraben ist, erscheint dieses glaubwürdig.  Schönecken führt den Namen von der am linken Ufer der Nims sich erhebenden Burgruine.  Die Burg ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf Anordnung der Abtei Prüm und zum Schutze der Stadt Prüm erbaut worden.  Graf Heinrich von Vianden nahm im Jahre 1264 auf Burg Schönecken Wohnsitz und nannte sich Herr von Schönecken.   Die Burg war schon vorher im Besitztum der Grafen von Vianden gewesen, da eine Tante Heinrichs, die fromme Jolantha, die in ein Kloster eintreten wollte, wegen ihres Vorhabens zu Schönecken gefangen gehalten worden war.  Wegen des Vorhabens der Jolantha wurde in Schönecken 1247 eine Familienberatung abgehalten, der Albertus Magnus von Köln beiwohnte. Albertus Magnus gab den Eltern den Rat, der Tochter ihren Willen zu lassen, verweigerte sich aber dem Wunsch Yolandas, von ihm selbst in den Orden aufgenommen zu werden. Der Widerstand der Eltern zerbrach schliesslich an dem überaus starken Willen ihrer Tochter, die endlich in den Dominikanerinnenorden aufgenommen wurde und ins Kloster Marienthal eintrat. Als Priorin leitete sie die Geschicke des Klosters bis zu ihrem Tod im Jahre 1283.
Von 1264-1370 ist Schönecken im Besitze der Grafen von Vianden gewesen.  Von den Nachfolgern Heinrichs verdient sein Enkel Hartard erwähnt zu werden, der die Burg Hartelstein bei Schwirzheim gegen 1340 erbaut hat.1377 gingen Schloss und Herrschaft Schönecken durch Kauf an Herzog Wenzeslaus von Luxemburg über, dem König Wenzel von Böhmen im Besitze folgte.   Wenzel verpfändete 1384 wegen Geldverlegenheit Schönecken an Erzbischof Kuno von Trier.  Kunos Nachfolger, Erzbischof Werner, verpfändete bereits 1402 Schönecken an die Grafen von Virneburg, die bis 1480 Burg und Herrschaft besaßen.  1480 ging die Herrschaft Schönecken an das Erzbistum Trier über und verblieb bis 1803 ununterbrochen in dessen Besitz.  1549 wollte Kaiser Karl V. als Herzog von Luxemburg Ansprüche auf Schönecken geltend machen; auf Protest des Trierer Erzbischofs Johann von Isenburg blieb jedoch Schönecken im Besitz des Erzbistums Trier.  Schönecken wurde nun Hauptort eines Trierischen Amtes; zum Amte Schönecken gehörten 1777 bereits 36 Ortschaften in 10 Kirchengemeinden.  Schönecken war damals Sitz eines Gerichtes, das aus einem Vogt, einem Gerichtsschreiber und sieben Schöffen bestand.  Der Amtmann von Schönecken war Präses des Gerichtes.  1803 kam Schönecken unter französische Verwaltung und wurde Hauptort einer Mairie (Bürgermeisterei) im Kanton Prüm.  Die Burg Schönecken wurde von der französischen Regierung versteigert und gelangte zum Preis von 670 frc. in den Besitz eines gewissen Kyndts, dessen Familie sie bis zum Jahre 1848 besessen hat. Ab 1848 war die Burg Eigentum des Preußischen Staates, heute gehört sie dem Land Rheinland-Pfalz.