Historische Dokumente: Schreiben des Schönecker Bürgermeisters Bohnen von 1810 an den Prefekten des Prümmer Bezirks, wg. Abbruch der Burg Schönecken
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Nr. 104

Schönecken, den 3ten Julius 1810 Der Maire von Schönecken An Den Herrn Faud homme Unterprefekt des Prümmer Bezirks.

Herr Unterprefekt

Auf Ihr Rundschreiben vom 23ten vorigen Monats Nr. 540 Aufschlüsse über alte Denkmähler und besonders über die alte Schlösser und Abteyen   welche bestanden haben und noch bestehen, betreffend, habe ich die Ehre schuldigst zu berichten daß in meiner Mairie keine alten Denkmähler und Abteyen bestanden haben, sondern nur das alte Schloß Schönecken.

ad1/.
Dieses Schloß ist zur Zeit des Faustrechtes erbaut worden.

ad2/. Sein alter ist unbekannt nur weiß man daß die Kyndts´che Familie über 300 Jahre darauf als kur- fürstliche Kellnners gewohnt haben.

ad3/. Die Bauart ist so gemischt, durch die vielerley Segaratueren(?) und Bay=Bäue so zusammen- gestellt daß man keine gründliche Bauart angeben kann. Die Mauern derselben sind 8-10 bis 15 Fuß dick.

ad5/.1803 nachdem eine Feuersbrunst den Flecken Schönecken eingeäschert, hat die Regierung die Materialien dieses Schlosses öffentlich dem Mehr=Bietenden versteyern lassen, wodurch also nichts mehr von demselben, als die Mauern übrig geblieben sind welche dem Flecken Schönecken ?????????
ad6/. Aus der Geschichte ist bekannt, daß das Amt Schönecken mit seinen 13 Orten, und vermuthlich auch das Schloß zugleich anno 1384 von Luxemburg für 30.000 Gulden an das Erzstift Trier verkauft worden. Es waren zur Zeit mit Graben und vielen Pforten befestigt, seine Mauern sind von solcher Festigkeit, daß die Speise härter als die Steine ist, und man beglaubtet daß selbe mit Salz und Brantenwein gemischt worden wäre.
ad7/. ???? die freyen im Hoff Bronsfeld die Wache thun, von dieser Pforte ginge ein Graben abwärts bis auf des Herrn Pforte, diesen Graben mussten die Unterthanen von Schweich und Mehring wenn nöthig aufwerfen, welcher soweit seyn mußte als jener an der Simions Pforte zu Trier,
wo sie die Maaß nehmen mußten, dieses Schloß wurde zur Zeit von einem Herrn von Schönecken bewohnt, welcher (nach altem Stiehl) die Freyheit Schönecken ??? es wohnten in jener Zeit 12 Junker in der Freyheit Schönecken die Burgmanny (Burg Leuthe) Zinsen und verschiedenen Freyheiten und Rechte genoßen und in
Ihren privaten Schlössern wohnten in vielen Rechten waren Sie dem Herrn von Schönecken gleich unter anderem in jenen so den Killwald betrifft in welchen die Burgmanny daß nämliche Rechte hatten, ihr Gehölz jeder Art zu nehmen wie der Herr: daß alte Schöffenweisthum sagt: der Schöffen weiß der Burg Mann habe den Hau auf dem Killwald ?? und die Freyheit Schönecken gemäße in allen ihren besonders engen Rechte. Bey dem vorigen französischen Kriege ist ein Theil dieses Schlosses so wie auch der Flecken Schönecken verbrannt worden. Keine Grabmähler noch Verzeichnungen oder andere Merkwürdige überbleibsel der Kunst und des Alterthums waren da. Dieses sind alle Aufschlüße so ich mich im Stande finde Ihnen über diese Gegenstände mitzutheilen und hab die Ehre zu bestehen mit ausgezeichneter Hoch- achtung.

Der Mairie

Peter Bohnen

Entziffert von Nikolaus Arenth, Schönecken im März 2010.

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