Nach alter Tradition wird
der Brauch stets am Ostermontag von der Junggesellensodalität (Zalditschen)
ausgerichtet. Dies wird an anderen Stellen dieses Netzes ausführlich beschrieben.
In nördlicher und westlicher Richtung grenzt die "Schönecker Schweiz"
an den Ort, das größte Naturschutzgebiet im Kreis Bitburg-Prüm.
Hier befinden sich u.a. seltene Orchideenarten und romantische
Wanderwege, mehr darüber ebenfalls an anderer Stelle dieses Netzes.Schönecken hat heute
eine gut funktionierende und leistungsstarke Gastronomie und eine ausgeprägte
Kneipenkultur.
Darüber hinaus hat sich der Ort durch die Aktivitäten und Verdienste des
Kulturkreises "Altes Amt" weit über die Region hinaus einen guten Namen
gemacht. Durch ständige Angebote an hochinteressanten Kunstausstellungen, hat sich
Schönecken zu einem der Kulturzentren innerhalb des Kreisgebietes entwickelt.
Ein Besuch unseres "schönen Eckens" lohnt zu jeder Jahreszeit!
|
|
Die Bevölkerung Schöneckens ist von jeher
überwiegend katholisch. 1960 wurden die Orte Schönecken und Wetteldorf zu
Schönecken-Wetteldorf zusammengeführt, heute wird der Ort nur noch Schönecken genannt.
Schönecken besaß bis 1971 eine eigene Bürgermeisterei (vergleichbar mit
einer heutigen Verbandsgemeinde), die bei der Verwaltungsreform aufgelöst
wurde.
Schönecken kommt in früheren Zeiten unter dem Namen Sconeke
und Bellacosta vor. Es wird für das palatium regium Scolinare gehalten, in welchem
König Lothar I. im Jahre 855 eine Urkunde ausstellte. Da König Lothar im Kloster
zu Prüm gestorben und in Prüm begraben ist, erscheint dieses glaubwürdig.
Schönecken führt den Namen von der am linken Ufer der Nims sich erhebenden
Burgruine. Die Burg ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf Anordnung der Abtei Prüm
und zum Schutze der Stadt Prüm erbaut worden. Graf Heinrich von Vianden nahm im
Jahre 1264 auf Burg Schönecken Wohnsitz und nannte sich Herr von Schönecken. Die
Burg war schon vorher im Besitztum der Grafen von Vianden gewesen, da eine Tante
Heinrichs, die fromme Jolantha, die in ein Kloster eintreten wollte, wegen ihres Vorhabens
zu Schönecken gefangen gehalten worden war. Wegen des Vorhabens der Jolantha wurde
in Schönecken 1247 eine Familienberatung abgehalten, der Albertus Magnus von Köln
beiwohnte. Albertus Magnus gab den Eltern den Rat, der Tochter ihren Willen zu
lassen, verweigerte sich aber dem Wunsch Yolandas, von ihm selbst in den Orden aufgenommen
zu werden. Der Widerstand der Eltern zerbrach schliesslich an dem überaus starken Willen
ihrer Tochter, die endlich in den Dominikanerinnenorden aufgenommen wurde und ins Kloster
Marienthal eintrat. Als Priorin leitete sie die Geschicke des Klosters bis zu ihrem Tod im
Jahre 1283.
Von 1264-1370 ist Schönecken im Besitze der Grafen von Vianden gewesen. Von
den Nachfolgern Heinrichs verdient sein Enkel Hartard erwähnt zu werden, der die Burg
Hartelstein bei Schwirzheim gegen 1340 erbaut hat.1377 gingen Schloss und Herrschaft
Schönecken durch Kauf an Herzog Wenzeslaus von Luxemburg über, dem König Wenzel von
Böhmen im Besitze folgte. Wenzel verpfändete 1384 wegen Geldverlegenheit
Schönecken an Erzbischof Kuno von Trier. Kunos Nachfolger, Erzbischof Werner,
verpfändete bereits 1402 Schönecken an die Grafen von Virneburg, die bis 1480 Burg und
Herrschaft besaßen. 1480 ging die Herrschaft Schönecken an das Erzbistum Trier
über und verblieb bis 1803 ununterbrochen in dessen Besitz. 1549 wollte Kaiser Karl
V. als Herzog von Luxemburg Ansprüche auf Schönecken geltend machen; auf Protest des
Trierer Erzbischofs Johann von Isenburg blieb jedoch Schönecken im Besitz des Erzbistums
Trier. Schönecken wurde nun Hauptort eines Trierischen Amtes; zum Amte Schönecken
gehörten 1777 bereits 36 Ortschaften in 10 Kirchengemeinden. Schönecken war damals
Sitz eines Gerichtes, das aus einem Vogt, einem Gerichtsschreiber und sieben Schöffen
bestand. Der Amtmann von Schönecken war Präses des Gerichtes. 1803 kam
Schönecken unter französische Verwaltung und wurde Hauptort einer Mairie (Bürgermeisterei)
im Kanton Prüm. Die Burg Schönecken wurde von der französischen Regierung
versteigert und gelangte zum Preis von 670 frc. in den Besitz eines gewissen Kyndts,
dessen Familie sie bis zum Jahre 1848 besessen hat. Ab 1848 war die Burg Eigentum des
Preußischen Staates, heute gehört sie dem Land Rheinland-Pfalz. |