Die Schönecker Doppelkirche "Unserer lieben Frau" und "St. Leodegar"
St. Leodegar
Spätgotischer Bau mit stattlichem Westturm. Grabstein von 1592. Turmmonstranz aus St. Vith (1567/68). Vesperbild um 1500. Mehrere Heiligenfiguren des 18. Jh. (Dehio)
Aus einem spätgotischen Saalbau mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor und stattlichem Westturm entstand 1875 bzw. 1882 durch Anbau zweier Seitenschiffe eine basilikale Anlage.

"Neue und Alte" Kirche in Wetteldorf vom Reinsköpfchen 1955/56 wurde an der Südseite der Kirche ein erheblich größerer Neubau angefügt (Kirche "Unserer lieben Frau"), der das südliche Seitenschiff als Empore benutzt. Der zunächst ungenutzte Altbau 1976 außen und nach 1980 innen grundlegend restauriert und 1995 wieder in Benutzung genommen; das nördliche Seitenschiff schon 1976 für die Verbreiterung der Nimstalstraße abgebrochen. Die zur Straße gelegene Nordseite zeigt nun wieder das Bild der Zeit um 1500, da die bis zur Traufe reichenden Strebepfeiler in den Arkadenpfeilern erhalten geblieben waren, die Fenster wurden nach Vorbild der 1883 mit zweibahnigem Maßwerk versehenen Chorfenster rekonstruiert. Den Turm unterteilen Gesimse in drei
unterschiedlich hohe Geschosse, als Abschluss ein achtseitiger, stark eingezogener Spitzhelm. Im nördlichen Winkel zwischen Turm und Schiff ein polygonales Treppentürmchen. Von der neugotischen, nach 1882 gefertigten Ausstattung sind der Hauptaltar, die Kanzel und ein Teil des Gestühls erhalten. 1921 entstand die Empore im Turmgeschoss und die figürlichen Wandmalereien von Nikolaus Krämer. Im Chor Grabmal des 1592 verstorbenen Hermann von Hersel.

Kanzel in der alten Pfarrkirche. Altar in der alten Pfarrkriche.

Blick in die alte Pfarrkirche im Mai 2008.

Blick in die neue Pfarrkirche im Mai 2008.

Turmbrand von 1888
Am 20. März, Vorabend von Gründonnerstag, schlägt der Blitz in die Spitze des 33 Meter hohen Turmhelmes der Pfarrkirche und zündete. Der Turmhelm brannte ganz ab, die drei Glocken schmolzen, die Orgel wurde vollständig zerstört. Pastor Müller ließ noch im selben Jahr die Glocken umgießen für 7000 Mark. Ein neuer Turmhelm wurde von Mechanikermeister Kruft (1906 nach USA ausgewandert) aufgeführt.

Reste der alten Glocken von "St. Leodegar" nach 1888

Das etwa 25 cm X 15cm große und 3-4 kg schwere Gemisch aus Guss und einer Art  Peschblende erweckt fast den Anschein eines vulkanischen Gesteins. Ein Überbleibsel der geschmolzenen Glocken anno 1888.

Verzeichnis des Bistums Trier - Auszug aus dem Dekanat Prüm von 1847 zur Pfarrei Wetteldorf
Die Pfarrei Wetteldorf zählte schon 1847 2183 Seelen.

Der Weg zur Kirche ist nur in  Fußminuten angegeben. Die Gläubigen hatten teilweise einen Fußweg bis 1 1/4 Stunde zur Kirche zurückzulegen.

Es werden Orte angegeben, von denen heute kein Mensch mehr weiß, wo sie sich überhaupt befunden haben sollen.

Vermutlich waren es aber Siedlungen, die nur  aus ein oder zwei Häusern bestanden haben. Nur vom Hof "Icht" ist noch bekannt, dass er bis in das späte 19. Jahrhundert noch besiedelt war. Es sind auch noch einige Grundmauern vorhanden. Wo aber die "Rosenhäuser" und "Sudershäuser" gestanden haben sollen, vermag heute niemand
mehr zu sagen. Ferner befinden sich Angaben im Buch über kath. Friedhöfe und Schulen, als auch über die Anzahl der Kirchen mit und ohne Orgel.
Das Buch ist aus dem Nachlass von  Arnold Arenth (geb. in Schönecken 6.9.1798), Pastor der Gemeinde Mürlenbach, Priesterweihe 24.12.1821, verstorben in Mürlenbach am 22.10.1877.
Quelle: Archiv Nikolaus Arenth, Schönecken.
Lesen Sie hierzu auch:
Kirchliches von Schönecken (von Dr. Schreiber)